BeB Aktuell Mai 2025

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Leserinnen und Leser,

mit dem Juni beginnt der Pride Month – ein bedeutender Anlass, um gemeinsam ein sichtbares Zeichen für Vielfalt, Respekt und Zugehörigkeit zu setzen. Gerade in unseren Mitgliedseinrichtungen ist es wichtig, Haltung zu zeigen und sich klar gegen Ausgrenzung und Diskriminierung zu positionieren.

Queere Menschen mit Behinderungen und psychischer Erkrankung sind häufig mehrfacher Diskriminierung ausgesetzt. Ihre Lebensrealitäten werden zu selten wahrgenommen, ihre Stimmen bleiben oft ungehört. Dabei ist klar: Jeder Mensch hat das Recht, selbstbestimmt zu leben, zu lieben und sich zu zeigen.

Das Bundesteilhabegesetz verpflichtet uns dazu, Teilhabe für alle zu ermöglichen. Dazu gehört, Räume zu schaffen, in denen alle Menschen mit Behinderung und psychischer Erkrankung sicher, sichtbar und willkommen sind, erst recht queere Menschen. Unsere Kampagne „#LiebeTutDerSeeleGut“ greift genau diesen Anspruch auf. Sie will Sichtbarkeit und Akzeptanz von LGBTQIA+-Menschen in der Eingliederungshilfe und Sozialpsychiatrie stärken, Diskriminierung abbauen und an den fortwährenden Einsatz für gleiche Rechte erinnern.

Ein besonderer Moment wird am 02. Juni stattfinden: Gemeinsam mit der Diakonie Deutschland und – erstmals – dem DEVAP hissen wir die Regenbogenflagge vor dem EWDE in Berlin und eröffnen damit offiziell unsere Kampagne. Zahlreiche Einrichtungen bundesweit beteiligen sich mit vielfältigen Aktionen: vom Hissen der Regenbogenflagge über inklusive Film- und Leseabende bis hin zu thematischen Gottesdiensten und kreativen Beteiligungsformaten. Ziel ist es, Orte zu schaffen, in denen queere Menschen mit Behinderung und psychischer Erkrankung als selbstverständlicher Teil unserer Gemeinschaft anerkannt, geschützt und gestärkt werden.

Die Unterstützung durch unsere Mitgliedseinrichtungen, die Diakonie Deutschland und den DEVAP zeigt die breite Rückendeckung innerhalb der evangelischen Verbändelandschaft. Gemeinsam setzen wir ein starkes Zeichen – für Menschenrechte, gegen Ausgrenzung und für eine Gesellschaft, in der Vielfalt und Akzeptanz gelebt werden. Denn: Nächstenliebe, Respekt und Offenheit sind Grundwerte evangelischer Arbeit, das ganze Jahr über.

Ich danke Ihnen allen für Ihr Engagement, Ihre Offenheit und Ihren Einsatz.

Happy Pride! 🌈

Mit herzlichen Grüßen
Ihre
Barbara Heuerding
Geschäftsführerin

Die Kerbe - Forum für soziale Psychiatrie

Aktuelle Ausgabe: Psychiatrie – politisch?!
Die neue Ausgabe der Kerbe widmet sich der politischen Dimension psychiatrischer Arbeit. Unter dem Titel „Psychiatrie – politisch?!“ wird die Frage gestellt, wie psychiatrische Hilfeleistungen gesellschaftlich eingebettet und politisch verhandelt werden. Beleuchtet werden unter anderem die Psychiatrie als Menschenrechtsprofession, ihre Rolle im Umgang mit Populismus und Extremismus sowie macht- und rassismuskritische Perspektiven in Therapie und Beratung. Weitere Beiträge widmen sich der politischen Teilhabe von Betroffenen, Empowerment-Prozessen und der Gestaltung gemeindepsychiatrischer Politik. Die Ausgabe lädt zu einer kritischen Reflexion über die gesellschaftliche Verantwortung psychiatrischer Praxis ein.

Orientierung – Fachzeitschrift für die Teilhabe

Aktuelle Ausgabe: Lebensfreude
Die aktuelle der Orientierung widmet sich dem Thema der Lebensfreude und fragt, was das Leben trotz Einschränkungen und Herausforderungen lebenswert macht.
Der Redaktionsleiter, Dr. Christian Geyer, versteht Lebensfreude nicht als bloßen Zeitvertreib, sondern als Ausdruck von Zuversicht und Widerstandskraft gegenüber einfachen, populistischen Botschaften. Beiträge wie das „Behinderungsparadox“ zeigen, wie Menschen mit Behinderung trotz widriger Umstände, anders als gesellschaftlich häufig angenommen, Lebensfreude erfahren und gestalten. Ein weiteres Highlight ist der Bericht über eine Gruppe von Menschen mit Behinderung, die gemeinsam auf Kreuzfahrt geht. Die Ausgabe regt dazu an, das Leben mit neuer Aufmerksamkeit und Wertschätzung zu betrachten und dem Schönen Raum zu geben – selbst im Gegenwind.

Aktuelles

PIKSL Labor Düsseldorf gewinnt Bundesteilhabepreis 2025
Das PIKSL Labor Düsseldorf wurde mit dem 1. Platz des Bundesteilhabepreises 2025 ausgezeichnet. Im Rahmen der Inklusionstage überreichte Bundesministerin Bärbel Bas die Auszeichnung für das inklusive Konzept, bei dem Menschen mit Lernschwierigkeiten digitale Unterstützung für andere anbieten. Das Projekt überzeugte die Jury durch seinen Beitrag zur digitalen Teilhabe und zur Entstigmatisierung. Es ist Teil eines bundesweiten Netzwerks von inzwischen 13 PIKSL Laboren.
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„Nichts über uns, ohne uns“: Beauftragte fordern verbindliche Partizipationsstandards
Beim 69. Treffen der Behindertenbeauftragten von Bund und Ländern am 22. und 23. Mai 2025 in Mainz stand die politische Teilhabe von Menschen mit Behinderungen im Fokus. In der verabschiedeten „Mainzer Erklärung“ fordern die Beauftragten verbindliche Regelungen für Partizipation auf allen Ebenen. Dazu zählen gesetzlich abgesicherte Unterstützungsleistungen, barrierefreie Beteiligungsformate und gezielte Förderung von Engagement. Besonders betont wird die Einbindung von Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf und jungen Menschen mit Behinderungen. Die Erklärung verweist auf die Empfehlungen des UN-Fachausschusses und ruft zu einer konsequenten Umsetzung der UN-BRK auf.
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8. mitMenschPreis ausgeschrieben
Zum achten Mal schreibt der BeB den mitMenschPreis aus. Gesucht werden Projekte und Initiativen, die Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung stärken und mehr Teilhabe ermöglichen. Ausgezeichnet werden drei Projekte, die ein Preisgeld gestaffelt von 8.000, 5.000 oder 3.000 Euro erhalten. Außerdem werden Videodokumentationen über die preisgekrönten Projekte produziert.
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Kreativwettbewerb 2025: „Siehst Du mich?“
Mit der Fürst Donnersmarck-Stiftung lädt der evangelische Fachverband für Teilhabe (BeB) zur Teilnahme am Kreativwettbewerb 2025 ein. Unter dem Motto „Siehst Du mich?“ sind kreative Beiträge gefragt, die sich mit dem Thema Sichtbarkeit und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen auseinandersetzen. Die besten drei Beiträge werden von einer inklusiven Jury ausgewählt und prämiert. Einsendeschluss ist der 15. Juni 2025. Die Gewinner*innen werden im September 2025 im Rahmen einer Veranstaltung bekannt gegeben.
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Service

Zwischenbericht zur Bundesinitiative Barrierefreiheit veröffentlicht
Die Bundesregierung hat im April 2025 einen Zwischenbericht zur Bundesinitiative Barrierefreiheit vorgelegt. Ziel der Initiative ist es, Barrieren in allen Lebensbereichen abzubauen und die uneingeschränkte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu ermöglichen. Der Bericht dokumentiert Fortschritte in den Bereichen Wohnen, Mobilität, Gesundheit und Digitalisierung. Koordiniert wird die ressortübergreifende Initiative vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Ein Beirat mit Vertreter*innen aus Zivilgesellschaft, Ländern, Kommunen und Wirtschaft begleitet die Umsetzung. 
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Plattform mit Handlungsansätzen zur Begleitung von Menschen mit komplexer Behinderung
An der Universität zu Köln ist eine digitale Plattform entstanden, die praktische Ansätze zur Unterstützung von Menschen mit komplexer Behinderung bündelt. Die Beiträge stammen von Studierenden des Lehrstuhls für Pädagogik und Rehabilitation und wurden unter der Leitung von Dr. Caren Keeley kuratiert. Thematisch reichen sie von Gesundheitsförderung und Kommunikation über herausforderndes Verhalten bis hin zu Digitalisierung und Sexualität. Die Plattform bietet konzeptionelle, didaktische und theoretische Impulse für die professionelle Begleitung.
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UN-Bericht 2024: Menschen mit Behinderungen bei SDGs nicht ausreichend berücksichtigt
Der aktuelle UN-Bericht über Behinderung und Entwicklung zeigt: Menschen mit Behinderungen bleiben bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele (SDGs) weiterhin deutlich zurück. Besonders in den Bereichen Gesundheit, Ernährungssicherheit und digitaler Zugang bestehen große Ungleichheiten. Der Bericht fordert verstärkte Maßnahmen für Inklusion und Gleichstellung, auch in Krisensituationen
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„Recht auf Teilhabe“: Neue Podcastfolge zur digitalen Barrierefreiheit
In der aktuellen Folge des Podcasts „Recht auf Teilhabe“ steht das Thema digitale Barrierefreiheit im Mittelpunkt. Michael Wahl, Leiter der Überwachungsstelle des Bundes für Barrierefreiheit von Informationstechnik, spricht mit Thomas Ketzmerick (ZSH) und Prof. Dr. Dörte Busch (HWR Berlin) über gesetzliche Vorgaben, praktische Umsetzung und die Rolle von Künstlicher Intelligenz. Diskutiert werden unter anderem die vier Prinzipien der Barrierefreiheit, Herausforderungen in der Praxis und die Bedeutung verbindlicher Standards.
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Der evangelische Fachverband für Teilhabe (BeB) e.V.
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Redaktion: Sevinç Topal

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Der evangelische Fachverband für Teilhabe ist ein Fachverband der Diakonie. Auf der Grundlage seiner ethischen Haltung, seines christlichen Menschenbildes sowie der UN- Behindertenrechtskonvention setzt er sich für die Belange von Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung und deren Angehörigen ein. Zwei gewählte Beiräte aus diesen Personengruppen begleiten den BeB im kritisch-konstruktiven Dialog. Als Interessenvertretung von über 600 evangelischen Einrichtungen, Diensten und Initiativen der Behindertenhilfe und Sozialpsychiatrie arbeitet der BeB daran, die gesellschaftlichen und sozialpolitischen Rahmenbedingungen zu verbessern, die volle, wirksame und gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen in ihrer Vielfalt zu fördern sowie umfassende Mitbestimmung von Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung zu realisieren.

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