Das Recht auf Teilhabe verwirklichen

Fachtagung zu Teilhabe und Lebensqualität von Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf

 

Erkner/Berlin, 4.9.2007 - "Wenn nichts mehr geht ... geht doch noch was", so lautet nicht nur das Motto, sondern auch das vorweggenommene Fazit und das klare Votum der Fachtagung des Bundesverbandes evangelische Behindertenhilfe e.V. (BeB) zu Teilhabe und Lebensqualität von Menschen mit hohem und/oder komplexem Unterstützungsbedarf, die vom 3. bis zum 5. September 2007 in Erkner bei Berlin stattfindet.

An vielen Stellen in Deutschland entwickeln Mitgliedseinrichtungen des BeB kreative Ideen zur Teilhabeförderung und setzen diese nachhaltig in verschiedenen Lebensbereichen wie z.B. Wohnen, Therapie, Bildung, Kommunikation, Ausbildung und Arbeit um. Insgesamt zwölf anspruchsvolle und innovative Projekte geben im Laufe der Fachtagung Einblick in ihre Praxis und stellen ihre Konzepte und Ideen als best-practise-Beispiele zu Verfügung. Durch Förderung der Aktion Mensch wurde es möglich, diese in Filmberichten zu dokumentieren und gemeinsam mit den Konzepten und Werkstattberichten auf einer DVD zusammenzufassen. Während der Tagung berichten die Praktiker von ihren Erfahrungen und beschreiben notwendige Rahmenbedingungen, die zum Gelingen der Konzepte beitragen. Arbeitsgruppen ermöglichen vertiefende Diskussionen, bieten aber auch Gelegenheit, eigene Erfahrungen mit einzubringen.

Am Schlusstag des Kongresses diskutiert Prof. Dr. Monika Seifert von der Katholischen Hochschule für Sozialwesen, Berlin, in einem Vortrag unter dem Titel "Ich sehe nur, wonach ich schaue..." Anforderungen an Mitarbeiter/innen in der Assistenz für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf. Anschließend skizziert Dr. Ilka Sax-Eckes, BeB-Vorstandsmitglied von der kreuznacher diakonie, Meisenheim, unter dem Titel "Teilhabe auf dem Prüfstand" notwendige fachliche, gesellschaftliche, politische und finanzielle Rahmenbedingungen als Voraussetzung für eine gelingende Teilhabe von Menschen mit hohem Assistenzbedarf.

Michael Conty, BeB-Vorsitzender und Geschäftsführer des Stiftungsbereichs Behindertenhilfe der v. Bodelschwingschen Anstalten Bethel, Bielefeld, fasst die Fachtagung so zusammen: "Trotz der einengenden finanziellen Situation zeigen die Mut machenden Praxisbeispiele die Innovations- und Gestaltungskraft der Diakonie. Hier wird eindrucksvoll demonstriert, wie es in den schwierigsten Bereichen der Arbeitsfelder Behindertenhilfe und Sozialpsychiatrie gelingen kann, einen Zuwachs an Lebensqualität zu erreichen und der Verwirklichung des Rechts auf Teilhabe für Menschen mit sehr hohem Unterstützungsbedarf näher zu kommen."

Der Bundesverband evangelische Behindertenhilfe e.V. (BeB) ist ein Fachverband im Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland. Seine rund 600 Mitgliedseinrichtungen halten Angebote für mehr als 100.000 Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung aller Altersstufen bereit. Damit deckt der BeB bundesweit annähernd 50 Prozent der Angebote der Behindertenhilfe sowie wesentliche Teile der Sozialpsychiatrie ab. Als Zusammenschluss von evangelischen Einrichtungen, Diensten und Initiativen fördert, unterstützt und begleitet der BeB Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung und deren Angehörige.

Kontakt:

Bundesverband evangelische Behindertenhilfe e.V. (BeB)
Pressesprecher: Dr. Thomas Schneider
Tel./Fax: 030/83001-274/-275, Mobil: 0160/ 90 24 26 75
E-Mail: schneider@beb-ev.de , www.beb-ev.de