Gute Medizin für alle!

Breites Bündnis fordert Verbesserungen in der Gesundheitsversorgung für Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung

Angesichts der aktuellen Krankenhausreform fordert ein breites Bündnis von Verbänden, Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung nicht zu vergessen. Bisher werden bei ihnen Krankheiten oft zu spät erkannt und behandelt, weil Besonderheiten nicht bekannt sind und die Gesundheitsversorgung nicht auf sie eingestellt ist: Denn bei Menschen mit schwerer geistiger oder mehrfacher Behinderung treten zahlreiche Krankheitsbilder einerseits deutlich häufiger auf als in der Allgemeinbevölkerung, andererseits sind sowohl Symptomatik als auch Verlauf oft atypisch und die Behandlung individuell sehr spezifisch. Hinzu kommt, dass sie wegen ihrer Behinderung oftmals nicht in gleicher Weise untersucht werden können. Deshalb muss das Gesundheitssystem insgesamt barrierefrei werden, zum Beispiel mit Untersuchungsmöglichkeiten für Menschen mit mehrfacher Behinderung oder mit mehr Informationen in Leichter Sprache. Darüber hinaus sind für die speziellen gesundheitlichen Bedarfe spezialisierte Stationen oder Abteilungen erforderlich, in denen Ärztinnen und Ärzte, Pflegende und therapeutische Fachkräfte mit entsprechender Erfahrung und Kompetenz arbeiten. Hierdurch könnte eine gute Diagnostik auch in komplexen Fällen gesichert und spezifische Pflegebedarfe besser abgedeckt werden.

Das Bündnis hat einen gemeinsamen Appell an das Bundesgesundheitsministerium und Abgeordnete gesandt, um endlich Verbesserungen zu erreichen.

„Es ist sehr wichtig, dass die Bedürfnisse und Herausforderungen von Patient*innen mit geistiger oder schwerer Mehrfachbehinderung bei der anstehenden Krankenhausreform angemessen berücksichtigt werden.“ sagt Pfarrer Frank Stefan, Vorstandsvorsitzender des BeB.

Mark Weigand, stellvertr. Vorsitzender des BeB, betont: „Krankenhäuser müssen technisch, personell und konzeptionell angemessen ausgestattet sein, um Menschen mit Behinderung eine adäquate Gesundheitsversorgung in der gleichen Bandbreite und Qualität wie der Gesamtbevölkerung zu ermöglichen. Darüber hinaus müssen spezialisierte stationäre Angebote geschaffen werden, um Menschen mit komplexen Gesundheitsstörungen und schwerer geistiger und körperlicher Mehrfachbehinderung eine adäquate Behandlung anzubieten.“

Für Rückfragen und weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Sevinç Topal, Pressekontakt
Der evangelische Fachverband für Teilhabe (BeB),
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