Orientierung – Heft 2/2013: Fachkräfte und Finanzen

Heftcover

Liebe Leserin, lieber Leser,

aus der eigenen Tätigkeit, aus Erzählungen und Berichten im Freundes-/Bekanntenkreis oder aus Fachzeitschriften sind Ihnen die vielfältigen Herausforderungen bekannt, in denen Sozial-/Pflegeberufe aktuell stehen. Gesellschaftliche, wirtschaftliche und konzeptionelle Veränderungen sind die Ursache. In der Aus- und Weiterbildung müssen diese Entwicklungen aufgegriffen und entsprechende Angebote gestaltet werden.

Die Professionalisierung und Weiterentwicklung der einzelnen Berufe ist sinnvoll und wichtig, so Irene Waller-Kächele in ihrem Artikel »Neue Wege für die Pflege«.

Der Kernberuf für die Behindertenhilfe ist nach wie vor die Heilerziehungspflege. Ausgehend von eigenen Beobachtungen stellt Martin Herrlich Thesen zum Berufsbild auf.

Eine Möglichkeit der akademischen Weiterentwicklung für Heilerziehungspfleger zum HEP (B.A.) zeigt Prof. Dr. Martin Sauer auf. Die Einrichtung eines entsprechenden Bachelor-Studiengangs ist, wie der
Rektor der Fachhochschule der Diakonie in Bielefeld darstellt, bereits in Planung.

Neben speziell ausgerichteten Aus- und Weiterbildungsangeboten bedarf es, nach Aussage von Ulrich Nicklaus, aber in erster Linie der Selbstreflexionsfähigkeit (zukünftiger) Fach- und Führungskräfte bezüglich der eigenen Einstellungen/Haltungen im Hinblick auf den Umgang mit o.g. Veränderungsprozessen.

Eine hochwertig qualifiziert ausgerichtete Arbeit hat dementsprechend ihren Preis. Was für viele Branchen der Marktwirtschaft gilt, muss auch auf die Sozial-/Pflegeberufe übertragbar sein. Das Preis-Leistungsverhältnis muss stimmen. »Weil wir es wert sind«, eine Kampagne der Diakonie Deutschland in Zusammenarbeit mit dem deutschen evangelischen Verband für Altenarbeit und Pflege im Jahr 2009 forderte neben einer attraktiven, qualifizierten Aus- und Weiterbildung auch gute Arbeitsbedingungen und eine leistungsgerechte Vergütung.

Gleichzeitig darf, so Prof. Dr. Martin Sauer in seinem Grundsatzartikel zum Wert sozialer Arbeit eine Professionalisierung mit einer angemessenen Vergütung nicht dazu führen, dass sich die Gesellschaft der  Verantwortung für ihre Mitbürger/-innen mit Unterstützungsbedarf entzieht.

Losgelöst von der Diskussion einer gerechten Entlohnung stellt Martina Pleyer dar, wie wertvoll, vielfältig, bereichernd und abwechslungsreich die Arbeit in sozialen Arbeitsfeldern ist. Diese Aussage wird unterstrichen von Statements von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in verschiedenen sozialen Tätigkeitsbereichen, die sich als roter Faden durch das Heft ziehen.

Eine Ausgabe mit kritischer Betrachtung der aktuellen Situation der Fachkräfte, mit Darstellung von Veränderungsmöglichkeiten und eindrucksvollen Aussagen von Mitarbeiter/-innen, die es »wert sind«!

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!
Bettina Maria Herr

Editorial und Inhaltsverzeichnis (PDF-Datei)

Weitere Informationen und Leseproben finden Sie unter www.beb-orientierung.de.