Liebe Leserin, lieber Leser,
dieser »Arbeits-Orientierung«,
in der Mitte steht die Werkstatt. Die WfbM. Die Werkstatt für behinderte Menschen. Mit dem berühmten »Mindestmaß an wirtschaftlich verwertbarer Arbeit«, was immer das auch letztlich sein mag. Die WfbM – eine Errungenschaft deutscher Sozialangebote, um die uns manche Länder beneiden. Mit geschützten und garantierten Arbeitsplätzen für Menschen, die, wie es unser Zeichner BOB deutet, »werkstattbedürftig« sind.
Die WfbM – ein Souverän, das es zu honorieren und zu erhalten gilt.
Und, zum Glück, gibt es aber mittlerweile auch eindrucksvolle Varianten innerhalb und außerhalb der Werkstätten:
- Die Arbeit in der klassischen Werkstatt wird für ihre »Beschäftigten« vielerorts neben Serien- und Verpackungsarbeiten durch erstaunliche Angebote inner- und außerhalb ihrer Mauern ergänzt.
- Dann gibt es mittlerweile mancherlei hilfreiche Unterstützungen auf dem Weg zum Übergang in den »1. Arbeitsmarkt«.
- Daneben finden sich zahlreiche Varianten für Menschen mit Unterstützungsbedarfen, die bereits im 1. Arbeitsmarkt angestellt sind. Mit Arbeits- und Tarifvertrag, mit Lohnsteuerkarte, manchen Unterstützungsprogrammen und ggf. auch mit Arbeitsassistenzen. (Und für manchen mit einem sehnsüchtig-traurigen Blick auf vergangene DDR-Zeiten.)
- Und das »Verlängerte Dach« der Werkstatt für Menschen, die das »Mindestmaß« nicht liefern können, ist vielerorts zum unverzichtbaren Standard innerhalb der WfbM geworden.
»Voller Arbeit« – ein Bild, das bunt und vielfältig geworden ist, ein Bild, das aber angesichts der Behindertenrechtskonvention, sowie des Rechts auf Selbstbestimmung und Empowerment dringend weiter erprobt und ausgebaut werden muss.
»Voller Arbeit – Das Recht auf tätig Sein«, haben wir unser Heft genannt. Die Autoren beschreiben Varianten und Alternativen zur herkömmlichen »Werkstattarbeit «. Sie fordern Sie als Leserin und Leser aber auch auf, weiterzudenken, weiter zu denken und weiter zu handeln.»Voller Arbeit« – auch Aufforderung für uns als Assistenten der Menschen, die das alles möglicherweise nicht genügend für sich selber regeln können.
»Voller Arbeit« – machen wir uns an die Arbeit, an den Job der Umsetzung des »Rechtes auf tätig Sein für alle«!
Viele Anregungen und gutes Gelingen wünschen
Friedrich Fabriz
Martin Herrlich
Editorial und Inhaltsverzeichnis (PDF-Datei)
Weitere Informationen finden Sie unter www.beb-orientierung.de.