Liebe Leserin, lieber Leser,
rund 30 Jahre konnte ich als Geschäftsführer im BeB (bzw. des einen Teils seiner Vorgängerorganisation, dem VEEMB) Behindertenhilfe und Sozialpsychiatrie im Sinne unserer Mitglieder mit gestalten. 30 Jahre, die geprägt waren von immer wieder neuen Impulsen von innen und von außen. Ziel war es als bundesweiter diakonischer Fachverband zum einen, mit klarer sozialpolitischer Lobbyarbeit Profil zu zeigen und zum anderen, unsere rund
600 Mitglieder im Bereich Behinderung und/oder psychischer Erkrankung zu unterstützen.
Die aktuelle Ausgabe der Orientierung befasst sich mit der wichtigsten und nachhaltigsten dieser Veränderungen, dem Bundesteilhabegesetz. In den Artikeln dieses Heftes wird deutlich: vieles ist (noch) im Fließen und im Schwung. Deutlich wird auch: Teilweise gibt es hoch unterschiedliche Einschätzungen, Erwartungen, Hoffnungen und Befürchtungen zu denselben Sachverhalten und Fragestellungen.
Diese Bandbreite und dieses Spannungsfeld haben mich in meinem gesamten Arbeitsleben in unserem Fachverband begleitet.
Die Orientierung habe ich dabei immer als Impulsgeber erlebt, die informierend, aus der Praxis beschreibend, grundsätzlich abwägend, mutig und auch kontrovers - immer zu einem Schwerpunktthema - Stellung bezogen hat. Dabei war es mir als Geschäftsführer immer wichtig, den Redaktionskreis sehr unabhängig arbeiten zu lassen. Ich danke an dieser Stelle den verschiedenen Vorsitzenden und Vorständen des BeB, die diese Autonomie immer unterstützt und mitgetragen haben, gerade auch dann, wenn die Orientierung ein kritisches Thema aufgegriffen hatte, und Reaktionen, auch unter der Gürtellinie, aufgefangen und bearbeitet werden mussten.
Ich gehe nun Ende des Jahres in den Ruhestand. Dem BeB wünsche ich weiterhin aktive Mitglieder, denn eine große Stärke unseres Verbandes ist der direkte Bezug zur Praxis durch die handelnden Personen im Vorstand und den Verbandsgremien, die hervorragend ergänzt werden durch die hoch engagierten und motivierten hauptamtlich Mitarbeitenden in der Verbandsgeschäftsstelle in Berlin.
Der Orientierung wünsche ich auch für die Zukunft
- im Redaktionskreis eine gute Hand für die richtigen und wichtigen Themen,
- Autor(innen), die am Puls der Zeit sind,
- und vor allem Sie: Leserinnen und Leser, die die Themen wahrnehmen, aufgreifen,
weiterentwickeln.
So kann Orientierung auch in Zukunft dazu beitragen, die Praxis der Begleitung von Menschen mit Unterstützungsbedarf weiter zu entwickeln.
In diesem Sinne grüßt herzlich
Ihr
Rolf Drescher
Weitere Informationen und Leseproben finden Sie unter www.beb-orientierung.de