6. Rheinsberger Kongress: Erfolgreicher Austausch zur gesellschaftspolitischen Teilhabe

Der Evangelische Bundesfachverband für Teilhabe (BeB) hat vom 2. bis 5. März 2025 den 6. Rheinsberger Kongress für Menschen mit Behinderung veranstaltet. Unter dem Motto „Einmischen – Mitmischen – Selbstmachen – Wir für Demokratie. Zusammenleben. Zusammenhalten.“ kamen rund 230 Teilnehmende aus ganz Deutschland in Rheinsberg zusammen, um über gesellschaftspolitische Herausforderungen und Chancen für Menschen mit Behinderung zu debattieren.

Im Mittelpunkt des Kongresses standen Themen der Partizipation und Mitbestimmung in Politik, Arbeitswelt und Gesellschaft. Diskutiert wurden unter anderem die Beteiligung in Gremien wie dem Werkstattrat, die Verteilung von Sozialleistungen, die Zukunft der Werkstätten für Menschen mit Behinderung sowie die Auswirkungen und Potenziale von Künstlicher Intelligenz (KI). Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Rolle von Menschen mit Behinderung in der Demokratie.

Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, betonte als Schirmherr die Bedeutung von Mitbestimmung und politischer Teilhabe. „Als ich das Motto für meine Amtszeit ‚Demokratie braucht Inklusion‘ 2018 gewählt habe, konnte ich noch gar nicht wissen, wie nötig dieser Appell einmal sein würde. Wir müssen den antidemokratischen Kräften, die in Deutschland auch das Rad der Inklusion wieder zurückdrehen möchten, entschieden begegnen. Dazu ist es unabdingbar, dass Menschen mit Behinderungen nicht nur gleichberechtigt an Wahlen teilnehmen können, sondern auch, dass sie selbst sich politisch einbringen können - auf kommunaler Ebene wie auch in den Parlamenten auf Landes- und Bundesebene. Das ist zum einen sinnvoll, weil sie gemäß dem Motto ‚Nichts über uns, ohne uns‘ für sich selbst sprechen sollten; zum anderen schaffen wir dadurch die Begegnungen, die wir so nötig brauchen, damit die individuellen Belange von Menschen mit Behinderungen endlich selbstverständlich mitgedacht werden.“

Barbara Heuerding, Geschäftsführerin des BeB, betonte bei ihrer Eröffnungsrede: „Unsere Demokratie garantiert uns allen, dass wir mitbestimmen und unsere Stimmen erheben. Jede und jeder kann etwas beitragen, unabhängig von sozialer Stellung, Geschlecht oder Aussehen. Wir brauchen dringend mehr Zusammenhalt und Teilhabe von Menschen mit Behinderung und psychischer Erkrankung. Denn nur so können wir gemeinsam eine inklusive Gesellschaft gestalten, in der jede und jeder gehört wird.“

Öffentliche Abschlusskundgebung: Ein starkes Signal für mehr Inklusion und Selbstbestimmung Zum Abschluss des Kongresses präsentierten die Teilnehmenden ihre Forderungen an die Bundesregierung. Diese umfassten zentrale Aspekte zur Förderung von Inklusion, Gleichberechtigung und sozialer Gerechtigkeit, darunter eine gerechte Bezahlung, mehr Selbstbestimmung, Barrierefreiheit, Bildungschancen sowie gesellschaftliche Anerkennung und Teilhabe.

Der Rheinsberger Kongress wurde von der Aktion Mensch gefördert. Die verbleibenden Kosten trug der BeB aus Eigenmitteln.

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